Zwischen und und dem &-Sonderzeichen gibt es einen Unterschied. Worin er liegt und wie du und und & richtig verwendest, erfährst du in diesem kurzen Beitrag.
In Werbetexten, Titeln und Teasern wird häufig das &-Sonderzeichen statt und eingesetzt. Als Stilmittel soll das &-Zeichen Texte auflockern und leserlicher machen – so schreibt ein Unternehmen für Bürobedarf auf der Website beispielsweise „Ihr Ansprechpartner für Büromaterial & Drucksachen“, während ein Lieferdienst seinen Service mit „Wir liefern schnell & zuverlässig“ auf einem Flyer bewirbt.
Das Sonderzeichen & mit und gleichzusetzen, ist aber falsch: Gemäss Duden darf das &-Zeichen nur in speziellen Fällen angewendet werden und ist in Fliesstexten fehl am Platz. Was bedeutet das aber konkret?
Der korrekte Einsatz des &-Zeichens
Das & ist ein Zeichen für das lateinische Wort et, was auf deutsch und bedeutet. Viele denken fälschlicherweise, dass sich und deshalb problemlos durch das &-Sonderzeichen ersetzen lässt.
Tatsächlich schreibt aber Duden vor, dass das &-Sonderzeichen nur in Namensbezeichnungen verwendet werden darf. Bis vor 2013 war diese Regelung sogar so strikt, dass ausschliesslich Firmen das &-Zeichen in ihrem Namen tragen durften. (Das & ist eben ein Sonderzeichen – und kein alltägliches Wort!)
Am häufigsten findet sich das &-Sonderzeichen deshalb in Firmennamen. Also zum Beispiel:
- „Herzog & de Meuron“
- „A. Lange & Söhne“
- „H&M“
Aus diesem Grund wird das &-Zeichen auch als „Firmen-Und“ oder „kaufmännisches Und“ bezeichnet.
2013 hat Duden diese Regelung gelockert – aber nur minim: Seit dann darf das Und-Zeichen auch in anderen Namensbezeichnungen verwendet werden, ohne dass es sich dabei um eine Firma handeln muss. So etwa bei Marken, Personengruppen oder Organisationen, die sich mit einem Namen oder Titel benennen lassen. Zum Beispiel:
- „Institut für Psychologie & Psychiatrie“
- „Verein für Füchse, Hasen & Igel“
- „Facebook, Instagram, Twitter & Co.“.
Das &-Zeichen in Fliesstexten
Auch wenn Duden seit 2013 eine breitere Verwendung des &-Zeichens zulässt: In Fliesstexten hat das &-Sonderzeichen nach wie vor nichts zu suchen. Damit ist die Verwendung des Zeichens in „Wir liefern schnell & zuverlässig“ und „Büromaterial & Drucksachen“ oder anderen Texten schlichtweg falsch, da es sich dabei nicht um eine Namensbezeichnung handelt.
Wenn du dich nicht mit dem Gedanken anfreunden kannst, in Zukunft auf das &-Zeichen zu verzichten und stattdessen ein langweiliges und zu verwenden, dann kann ich dich gut verstehen. Auch ich finde, dass ein & ein interessantes Stilmittel ist – vor allem in Headlines oder kurzen Teasern.
Ich empfehle dir aber trotzdem: Wenn es dir wichtig ist, fehlerfreie und dudenkonforme Texte zu veröffentlichen, dann solltest du das &-Sonderzeichen korrekterweise nur bei Namensbezeichnungen benutzen und in Texten darauf verzichten.
Übrigens: Die automatische Korrekturhilfe von Word wird dir das &-Sonderzeichen in Fliesstexten nicht als falsch oder fehlerhaft anzeigen. Entweder ist das Programm nicht über die richtige Verwendung aufgeklärt, oder es kann nicht unterscheiden, ob du gerade von einem Namen oder von einem „normalen“ Wort sprichst. Warum du dich generell nicht auf die Korrekturhilfe von Word verlassen solltest, habe ich schon mal anhand von 6 Beispielen in einem Beitrag beschrieben. Du kannst ihn hier lesen.
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Über die Autorin:
Ich bin Rahel Hänggi, seit 2021 arbeite ich als Texterin für Unternehmen und unterstütze sie in der Umsetzung ihrer Kommunikation – zum Beispiel, indem ich für sie Online- und Printtexte schreibe oder ihre bestehenden Inhalte in einem Korrektorat oder Lektorat überarbeite.