5 häufige Fehler auf Websites und wie du sie vermeidest

Für Unternehmen, Selbstständige und Vereine gehört eine Website zum Online-Auftritt dazu – zumindest, wenn man online gefunden und gesehen werden möchte. Leider sehe ich darauf immer wieder typische Fehler, die den Besuch auf einer Website alles andere als angenehm machen. Welche das sind und wie es besser geht, verrate ich in diesem Beitrag.

(Eine Randnotiz zum Ausdruck „Fehler“: In Website-Texten gibt es selbstverständlich kein Richtig oder Falsch. Jeder kann und darf schreiben, wie sie oder er möchte. Mit „Fehler“ meine ich deshalb eher „Mängel“, die die Wirkung von einer Website schwächen).

1. Fehler: Die Website-Besucher werden nicht sofort bei ihren Fragen abgeholt

Wenn wir googeln, dann suchen wir in der Regel nach einer Lösung für ein bestimmtes Problem. Wenn ich beispielsweise Nackenschmerzen habe und eine Massagepraxis suche, dann werde ich Google fragen, welche Masseure es in meiner Umgebung gibt. Danach schaue ich mir verschiedene Websites an, die mir von Google vorgeschlagen werden – und wenn ein sympathisches und ansprechendes Angebot dabei ist, werde ich mich wahrscheinlich für diese Praxis entscheiden.

Bei dir wird das ähnlich sein – ganz unabhängig davon, was du anbietest: Mit einem Website-Besuch möchte sich eine Person erkunden, ob du helfen und eine passende Lösung für ihr Problem anbieten kannst. Das heisst, der Besucher wird deine Website mit bestimmten Fragen im Hinterkopf aufrufen. Zum Beispiel:

  • Wird mir hier geholfen?
  • Passt dieses Angebot zu mir?
  • Ist mir die Person/das Unternehmen dahinter sympathisch?
  • Wirkt das alles professionell und zuverlässig?

Die Herausforderung: Besucher entscheiden innerhalb weniger Sekunden, ob deine Lösung zu ihnen passt – und zwar anhand dessen, was sie als erstes sehen. Lieferst du also nicht bereits in der Einleitung überzeugende Antworten, sind sie schnell wieder weg.

Warum ich mir da so sicher bin?

Weil wir alle nach diesem Schema googeln. Weil wir alle wenig Aufmerksamkeit, Zeit und Geduld mitbringen – und schnellstmöglich informiert werden wollen, ob wir bei einer Website an der richtigen Adresse sind oder nicht.

Immer wieder sehe ich Websites, die genau diese ersten Sekunden unterschätzen. Die entweder keine ordentliche Einleitung haben oder bereits auf der Startseite eine ellenlange Textwüste veröffentlichen.

Beides ist für Website-Besucher ein Grund, wieder zu gehen – denn in beiden Fällen werden sie nicht bei ihren wichtigsten Fragen abgeholt. Und in keinem Fall werden sie den Aufwand betreiben, sich die Informationen selbst zusammenzusuchen, um sich für oder gegen dein Angebot zu entscheiden (Ja, gewagte These – das Gegenteil darf gerne bewiesen werden).

Wie es besser geht:

Auf deiner Website solltest du deshalb mit einer knackigen und kurzen Einleitung starten, in der du die drängendsten Fragen deiner Kunden beantwortest:

  • Wer bist du?
  • Was bietest du an?
  • Für wen bietest du es an?
  • Warum kannst gerade du weiterhelfen?

Halte dich dabei unbedingt an eine klare, verständliche Sprache und kurze Sätze – je einfacher und nutzerfreundlicher du es deinen Website-Besuchern machst, desto eher werden sie bleiben und sich deine Website überhaupt anschauen.

2. Fehler: Es gibt keine internen Verlinkungen

Der zweite Fehler hat ebenfalls mit der Startseite zu tun: Viel zu häufig sehe ich, dass die Website-Besucher „wie bestellt und nicht abgeholt“ auf der Startseite stehengelassen werden. Das heisst: Sie sind zwar auf der Startseite gelandet, es gibt aber keine Hinweise darauf, was sie nun als nächstes auf der Website anklicken sollen.

Ersteller solcher Websites vertrauen darauf, dass die Besucher sich von allein umschauen und informieren. Kann man machen, ist aber schlechter Service. Fehlen „Wegweiser“ an den richtigen Stellen, verlieren die Besucher schnell die Orientierung und verlassen deine Seite noch bevor sie sich die restlichen Inhalte angesehen haben. Warum? Weil das verwirrt und überfordert.

Ein Vergleich:

Für mich funktioniert eine Startseite wie der Eingangsbereich eines Hotels. Wenn wir in einem Hotel übernachten, dann durchlaufen wir verschiedene Stationen: Wir melden uns an der Rezeption, schlürfen einen Drink in der Hotelbar, suchen uns dann unser Zimmer und frühstücken am nächsten Morgen im Speisesaal. Und nun lass mich raten: Du hast bisher immer gewusst, wo was zu finden ist – auch wenn du das erste Mal in diesem Gebäude warst.

Das liegt daran, dass gute Hotels viel Wert auf Gastfreundschaft legen – und kein Besucher ratlos stehen lassen würden. Das Gegenteil ist der Fall: Auch wenn kein Personal anwesend ist, finden sich die Gäste super gut zurecht – denn es gibt zahlreiche Schilder, Pfeile und Hinweise darauf, in welchem Raum sich was befindet und welcher Aufzug oder Flur uns zum Ziel führt.

Nun – mit einer Startseite sollte das ähnlich sein: Sie funktioniert wie ein Einfallstor auf deine restliche Website und sollte deshalb Orientierung geben.

Wie es besser geht:

Auf der Startseite geht es darum, deine Website-Besucher abzuholen (siehe 1. Fehler), sie dann an der Hand zu nehmen und sie durch dein Angebot zu führen.

Um auf deiner Website gastfreundlich zu sein, solltest du deshalb:

  • auf deiner Startseite deine restlichen Seiten wie „Über-mich“, „Angebot“ oder „Kontakt“ vorstellen
  • Verlinkungen bzw. Buttons setzen, mit denen man auf diese Seiten kommt (genauso wie es Hotels mit der Beschilderung machen)
  • idealerweise erwähnen, warum es sich lohnt, diese anderen Seiten zu besuchen (so wie Hotels ihre Speisekarte bereits vor dem eigentlichen Esslokal aushängen)

So sehen Website-Besucher auf einen Blick, was es bei dir noch alles zu entdecken und anzuklicken gibt!

Übrigens: Es lohnt sich auch, auf deinen Unterseiten nochmals Verlinkungen zu setzen – zum Beispiel kannst du auf deiner Über-mich-Seite nochmals auf deine Produkt-Seite hinweisen oder umgekehrt.

3. Fehler: Es fehlt an Call to Actions

Diesen Fehler sehe ich wirklich häufig: Die Website-Besucher werden zu keiner konkreten Handlung aufgefordert, nachdem sie sich ein Angebot oder eine andere Seite angesehen haben.

Handlungsaufforderungen (auch Call to Actions oder CTAs genannt) sind aber enorm wichtig, wenn du willst, dass deine Website-Besucher eine bestimmte Sache tun – zum Beispiel, sich mit dir in Verbindung setzen, in deinen Newsletter eintragen oder dir auf Social Media folgen. Tust du das nicht, lässt du sie zurück, ohne dass sie wissen, was der nächste Schritt ist. Deshalb:

Wie es besser geht:

Am Ende eines Textes (oder einer Seite) solltest du deine Website-Besucher immer auffordern, eine bestimmte Sache zu tun. Zum Beispiel:

  • Newsletter: „Trage dich in meinen Newsletter ein“
  • Blog: „Durchstöbere meinen Blog, um mehr über XY zu erfahren“
  • Kontakt: „Schreib mir eine Nachricht, damit ich mich bei dir melden kann.“

Halte dir dabei immer vor Augen: Website-Besucher sind keine Gedankenleser. Sie können nur schwer erahnen, was du dir von ihnen wünschst. Beschreibst du es jedoch, wird diese Handlung für sie besser vorstellbar.

4. Fehler: Die Website hatte seit Jahren kein Update

Immer wieder stolpere ich über Websites, die seit Jahren stillstehen. Ich weiss durch Gespräche mit meinen Kunden mittlerweile auch, woran das liegt:

  • Die Website wurde vor Jahren durch eine Agentur erstellt. Nun fehlt das technische Knowhow, wie man eine Website überhaupt bearbeiten kann.
  • Im Unternehmen gibt es niemanden, der für eine regelmässige Überarbeitung Zeit oder Lust hat.
  • Es ist sowieso „bald“ eine neue Website geplant – warum sich also noch mit der alten abmühen?

Nun ja, alle 3 Gründe zeigen mir: Die Onlinepräsenz eines Unternehmens wird gewaltig unterschätzt.

Die Website ist aber nicht nur eine digitale Visitenkarte, auf der sich jemand eine Adresse oder Telefonnummer raussucht.

Eine Website ist wie ein Mitarbeiter im Aussendienst – jemand, der dein Unternehmen bei neuen Menschen bekannt macht und dadurch auch den einen oder anderen neuen Kunden für euch gewinnen kann.

Würdest du jemanden in den Aussendienst schicken, der nur halbherzig oder mit veralteten Methoden versucht, dein Angebot unter die Leute zu bringen? Wohl eher nicht.

Ganz geschweige davon, wirft eine stillgelegte Website bei den Besuchern Fragen auf – so zum Beispiel:

  • Gibt es dieses Unternehmen noch?
  • Sind die Personen- und Kontaktangaben noch aktuell?
  • Ist das Angebot unverändert geblieben?

Du siehst: Eine Website braucht regelmässig Updates, wenn du die Besucher nicht mit einem Fragezeichen stehenlassen und zu Kunden machen willst.

Wie es besser geht:

Keine Sorge: Du musst deine Website nicht jährlich von Grund auf neu texten. Es reicht, wenn du zumindest einige Stellen im Auge behältst (dafür aber richtig!) und regelmässig aktualisierst:

  • Einleitung: Aktualisiere deine Einleitung regelmässig – zum Beispiel mit Infos über neue Angebote oder Produkte.
  • News: Wenn du den Menüpunkt „Aktuell“ oder „News“ führst, dann solltest du dem Titel gerecht werden und immer mal wieder Neuigkeiten publik machen.
  • Die Über-Seite solltest du sofort bearbeiten, wenn es einen Wechsel im Team gibt.
  • Impressum und Footer: Stimmt das Jahr, die Adresse und Ansprechperson noch?

Übrigens: Wenn du auf Social Media aktiv bist, dann hat das für deine Website einen Vorteil: Heutzutage kannst du deine Social-Media-Kanäle relativ einfach mit deiner Website verknüpfen – das heisst, deine Website hat stets aktuelle Elemente mit drin.

5. Fehler: Die Über-mich-Seite wird unterschätzt

Neben der Startseite wird die Über-mich-Seite oder Über-uns-Seite am häufigsten angeklickt. Leider sehe ich immer wieder Websites, die diesen Fakt ignorieren und das Potenzial dieser Seite nicht ausschöpfen.

Eine Seite über dein Unternehmen, deine Person oder dein Team wird deshalb so häufig angesehen, weil die Leute wissen wollen, wer dahintersteckt. Es geht also um die Frage, ob du zu ihnen als Mensch passt (denn: Wir Menschen kaufen immer von Menschen!).

Wir erinnern uns: Website-Besucher bringen in der Regel ein Problem mit. Mit dem Klick auf deine Website wollen sie wissen, ob DU dieses Problem für sie lösen kannst.

Diese Frage wirst du aber nicht beantworten können, wenn du:

  • nur über deinen Lebenslauf und Qualifikationen sprichst
  • nur ein Porträtbild mit Namen und Funktion veröffentlichst
  • nur von dir erzählst, und dabei die Bedürfnisse deiner Kunden vergisst

Vielleicht interessiert es sie, welche Ausbildung du absolviert hast oder welche Farbe deine Haare haben. Aber diese Inhalte lösen in den Website-Besuchern nichts aus, weil sie dadurch nicht erfahren, von wem sie kaufen.

Wie es besser geht:

Im Text über dich oder über deine Firma solltest du idealerweise betonen, was dich mit deinen Kunden verbindet. Dafür solltest du dir selbst folgende Fragen stellen:

  • Wer sind deine Kunden – und warum ist es gerade diese Gruppe von Menschen, denen du helfen willst?
  • Welches Problem deiner Kunden löst du genau?
  • Warum kannst gerade Du dieses Problem lösen?
  • Was haben deine Kunden davon, wenn sie mit dir arbeiten?

Baust du deinen Text mit dieser Grundlage auf, dreht er sich automatisch mehr um die Zielgruppe, statt um dich selbst. Und damit erreichst du das Ziel: Potenzielle Kunden lernen dich als Lösungsbringer kennen – und wissen, dass sie bei dir an der richtigen Adresse sind.

Checkliste:

Um deine Website-Texte nutzerfreundlich zu gestalten…

  • hältst du bereits in der Einleitung die wichtigsten Infos über dich und dein Unternehmen fest.
  • setzt du interne Verlinkungen und Buttons, die deinen Website-Besuchern helfen, sich zu orientieren
  • fügst du am Ende einer Seite einen Call to Action ein.
  • aktualisierst du deine Website regelmässig.
  • nutzt du deine Über-mich-Seite, um dein Angebot/Produkt zu verkaufen.

So, das war’s! Wie immer bin ich bei Fragen gerne erreichbar!

Über die Autorin:

Ich bin Rahel Hänggi, seit 2021 arbeite ich als Texterin für Unternehmen und unterstütze sie in der Umsetzung ihrer Kommunikation – zum Beispiel, indem ich für sie Online- und Printtexte schreibe oder ihre bestehenden Inhalte in einem Korrektorat oder Lektorat überarbeite.

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